Die Stadt wartet noch immer auf den Förderbescheid für das Alsen-Gelände.
Itzehoe SHZ 31.03.08
– Die Gerüchteküche brodelt: Der Alsen-Verkauf platze, weil es keine Fördermittel aus Kiel gibt, ist in der Stadt zu hören – das Projekt stehe vor dem Aus.
Was ist dran? Nicht viel, sagt Bürgermeister Rüdiger Blaschke. Bereits in der Ratsversammlung im Februar hatte er erklärt, dass es noch Abstimmungsbedarf gegeben habe, nachdem die Stadt ihren Antrag auf Mittel aus dem Programm „Stadtumbau West“ abgegeben hatte. Dazu gehörte unter anderem die Frage, ob der Kaufpreis von maximal 1,25Millionen Euro angemessen ist. Dieser Punkt ist abgehakt. Der Gutachter-Ausschuss des Kreises hat den Preis von 25 Euro pro Quadratmeter bestätigt.
Inzwischen seien auch die weiteren Punkte abgearbeitet, erklärt Blaschke auf Nachfrage. „Wir haben vor einer Woche alle Ergänzungen eingereicht und die offenen Fragen beantwortet.“ Es sei im Hinblick auf Erschließungsfragen nachgehakt worden, sagt Blaschke. Das wurde geklärt.
Bleibt der letzte und entscheidende Punkt: Entsprechen die Pläne der Stadt dem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK)“? Diese Frage sollte das Büro „Firu“ klären, das das Thema Alsen im ISEK bearbeitet hatte. Die Antwort fiel laut Blaschke eindeutig aus: „Die Pläne decken sich mit den Zielen des ISEK.“
Von der Realität eingeholt Sprayerbild mi Bagger
Der Bürgermeister ist deshalb optimistisch, dass es eine positive Nachricht aus Kiel geben wird. „Ich denke, dass es keinen Spielraum für ein Nein gibt“, sagt Blaschke. Und wenn doch? „Die müssen es ja begründen, dann müssen wir sehen, dass wir nachbessern können.“ Eine Nachfrage im Innenministerium habe seinen Optimismus gestern bestätigt, so Blaschke. „Die Meinungsbildung ist noch nicht abgeschlossen, aber die Tendenz ist positiv.“
Gegenüber unserer Zeitung fällt die Antwort aus Kiel verhaltener aus. „Der Antrag der Stadt Itzehoe auf Fördermittel wird derzeit noch geprüft. Mit einer Entscheidung ist voraussichtlich in der zweiten Aprilhälfte zu rechnen“, erklärt Pressesprecher Thomas Giebeler. „Über den Stand der internen Prüfung oder den möglichen Ausgang macht das Innenministerium grundsätzlich keine Angaben.“
Geht es gut aus, werde als nächster Schritt der Kaufvertrag abgeschlossen, sagt Blaschke. Beim Architektursommer sollen die Studenten dann – nach Absprache mit der Lenkungsgruppe – Entwürfe entwickeln. „Dann muss sich zeigen, wie viel die Stadt bereit ist, an konkreter Umsetzung folgen zu lassen – und in welcher Zeitschiene.“ Grundsätzlich stehe die Richtung aber fest: „Kultur ausbauen.“ Dafür hofft Blaschke auf weitere Fördermittel.
Frühere Veranstaltungen aAuf dem Gelände seien aber möglich. „Aber ich wünsche mir, dass wir bald zu einer Infrastruktur kommen, damit wir zum Beispiel nicht mehr Dixi-Klos aufstellen müssen.“KATRIN GÖTZ
Fünf Hektar
Mit knapper Mehrheit hat die Ratsversammlung im Dezember beschlossen, dass die Stadt für 1,25 Millionen Euro eine 50 160 Quadratmeter große Fläche auf Alsen-West von der Projekt GmbH kaufen wird. Dafür benötigt sie Mittel aus dem Programm „Stadtumbau West“. Die Abrissarbeiten sind in vollem Gange – die Ruinen auf der künftigen städtischen Fläche sind nahezu verschwunden.