shz 04.09.2010
Wellblech hängt herab. Es sieht aus, als könnten die Teile jeden Moment hinunterstürzen. Die Kanten sind scharf und rostig. "Das ist eine Guillotine", sagt Setus Studt vom Verein "planet-alsen". Lebensgefahr im früheren Alsen-Kesselhaus im lang gestreckten Gebäude an den Bahngleisen. Lebensgefahr für jeden, der hineingeht. Eigentlich ist das nicht möglich, der Verein hatte die Gebäude verrammelt. Doch erneut waren Vandalen auf dem Gelände aktiv.
Müll und Vandalismus auf Alsen beklagt Setus Studt. Oben: gefährliche herabhängende Dachbleche im Kesselhaus. Foto: ehrich
Auf dem Weg neben dem Komplex liegen Trümmer, Steine und Dichtmaterial, leere Spraydosen. Offenbar haben Unbekannte sie von innen herausgeworfen. Fest gedübelte Holzplatten vor den Eingängen wurden weg gerissen. "Es ist alles zu gewesen", sagt Berndt Doege, Baubeauftragter des Vereins. Im Gebäude haben die Vandalen Wände durchbrochen, die Löcher würden immer größer, sagt Studt. Woll decken, ein Einkaufswagen, Kabelreste, Autoreifen, jede Menge Müll – "es war alles sauber", erklärt Doege. "Wir können da nicht immer gegen an. Wir können gar nicht so schnell arbeiten."
Ganz abgesehen vom Geld. Von der Stadt komme nichts mehr, obwohl der Verein ihr viel Geld spare, so Studt. Denn Gelände und Gebäude gehören der Stadt, die ihre Investitionen aber noch vorbereitet (wir berichteten). "So weit wir können, machen wir Sicherungsmaßnahmen", sagt Doege. Drängendstes Problem im Moment: Es fehlt ein Generator, um auch auf entlegenen Teilen des Areals arbeiten zu können.