Studenten gestalten Kulturmeile in Zement-Ruinen

Der Workshop des 2. Architektur- und Kultursommers ist beendet. Jetzt bereiten sich die 50 beteiligten Studenten von vier Hochschulen und Fachhochschulen auf die Präsentation im Juli vor.

Itzehoe – Eine Woche lang haben rund 50 Studenten mit ihren Dozenten und Professoren von vier norddeutschen Universitäten und Fachhochschulen das Alsen-Gelände auf sich wirken lassen, fotografiert und Skizzen angefertigt. Nach dem Workshop in Itzehoe geht es nun zurück an die heimischen Lehranstalten, um die Impressionen zu Konzepten zu verarbeiten. Bis Oktober wird diese Phase des 2. Itzehoer Architektur- und Kultursommers dauern. Die abschließende Präsentation ist für Ende Oktober geplant, möglicherweise wieder im Landgericht….

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Bereits am 6. Juli, ab 18 Uhr, wird es eine öffentliche Präsentation der Zwischenergebnisse geben, zu den Professor Bernd Kritzmann und der Itzehoer Künstler Setus Studt – die beiden Initiatoren des Sommerakademie – alle Interessierten auf das Alsen-Gelände einladen.l

Vorbereitung Kultursommer

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Die Studenten werden anhand von Modellen und Zeichnungen zeigen, welche Möglichkeiten sie für die Zukunft einer Kulturmeile auf Alsen sehen. Die Studenten der HafenCity Universität Hamburg, Fachbereich Architektur unter der Leitung von Professor Kritzmann und Professor Dieter Simon, haben die Aufgabe, ein Konzept für die zum Teil noch gut erhaltenen Gebäude entlang er Bahnmeile bis zur Stör zu entwickeln: Künstlerateliers, Musikräume, Studios, Bühnenraum und Wohnateliers, Ausstellungsflächen, Café und Werkstattbereich. Dazu gehören unter anderem die städtebauliche und gebäudeplanerische Analyse, ein städtebauliches Konzept, Gebäudeentwürfe für Alt- und Neubauten, Modelle, Fassadenschnitte und ein Übersichtsplan als Luftaufnahme.

Die Studenten der Hochschule Wismar, Fachbereich Architecture Lightning Design mit Professor Udo Onnen-Weber, befassen sich in ihrem Zusatzstudium mit Beleuchtungseffekten und Architektur. Sie werden das Ruinengelände in ganz neuem Licht erstrahlen lassen. Die llluminationen vom 1. Architektur- und Kultursommer 2005 werden vielen noch in eindrucksvoller Erinnerung sein.

Die Fachhochschule Kiel, Studiengang Multimedia Production unter Leitung von Peter Hertling, wird einen während der Sommerakademie erstellten Film präsentieren. Und die Studenten der Universität Kiel, Pädagogisches Institut / Interdisziplinnäres Zentrum für Multimedia unter Leitung von Gerhard Tanski, arbeiten an pädagogischen Konzepten für die Industrieruinen.

Der Wolfsburger Installationskünstler Eimo Cremer wird seine Wellenlandschaft im Alten Magazin vorstellen. Und als dritten Teil der Zwischenpräsentation erwartet die Besucher eine außergewöhnliche Modenschau auf Alsen, für die Professor Kritzmann und Setus Studt das Modehaus Behrens und Haltermann gewinnen möchten.

Hier die Videodokumentation:
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Zum Abschluss des einwöchigen Workshops dankte Professor Kritzmann im Namen aller Beteiligten der Stadt für die freundliche Aufnahme. „Das Zusammenwirken von verschiedenen Disziplinen und der Austausch untereinander war ein spannendes Erlebnis“, so Kritzmann über die gemeinsamen Tage auf dem Alsen-Gelände. „Es war sehr anregend, auf einem anderen Planeten zu leben, den man mitgestalten kann.“ Professor Dieter Simon: „Hier herrschte Arbeitsatmosphäre. Man arbeitet am realen Objekt wie im richtigen Leben, nicht wie im Hochschulalltag.“

Das bestätigte Architekturstudent Philipp OHnesorge (26) aus Hamburg: „Es ist für uns sehr interessant, vor Ort intensiv arbeiten zu können.“ Nils Javre (23) aus Hamburg: „Wichtig ist es, dass man die ganze Situation auf sich wirken lassen kann, um Ideen zu entwickeln.“

Architektur, Kunst, Pädagogik sind der Anfang von interdisziplinären Verlechtungen, wie sie sich Professor Kritzmann und Setus Studt wünschen. Das Bewusstsein für den Wert der Alsen-Ruinen für die Stadtentwicklung möchten die Initiatoren gern noch erweitern. Eingebunden werden sollten nach ihrer Ansicht auch Unternehmen, Schulen und andere Institutionen.

* Architektur und Kunst
Am 2. Itzehoer Architektur- und Kultursommer beteiligen sich folgende Hochschulen und Fachhochschulen: HafenCity-Universität, Department Architektur ; Fachhochschule Kiel, Studiengang Mulitmedia Production ; Hochschule Wismar, Fachbereich Architektur ; Universität Kiel, Pädagogisches Institut / Interdisziplinäres Zentrum für Multimedia. Außerdem kreiert der Wolfsburger Künstler Eimo Cremer im „Alten Magazin“ eine Landschaft aus 1500 Dachlatten. Info: www.planet-alsen.de

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Quelle: Norddeutsche Rundschau von Dienstag, dem 13. Juni 2006

Autor: I. Schwichtenberg