Stürmischer Auftakt für Abriss auf Alsen

SHZ Verlag Norddeutsche Rundschau

28. Januar 2008  Mit einem Fototermin begann am Sonnabend der Abriss auf Alsen.Itzehoe  Petrus denkt mit. Und so schickte er, nach all den stürmischen Alsen-Debatten der vergangenen Jahre, eine Reihe heftiger Böen über das Gelände, als das große Abreißen begann.

Das ehemalige Bürogebäude hinter "Media Markt" ist als Erstes dran, bis Ende März soll der ganze Komplex an der Stör fallen.Der eigentliche Start ist heute, für die Fotografen und einige Schaulustige ging es schon am Sonnabend los. Vier Bagger will Abrissunternehmer Volker Benkendorf von der Firma Wilko Wagner aus Hamburg einsetzen: Einen 25-Tonner, zwei 40-Tonner und einen "Longfront"-Bagger mit 80Tonnen, der hoch hinauf reicht und ab Mitte Februar dem Störsilo bis auf die Deichkante den Garaus machen wird. Das Abbruchmaterial soll zunächst auf Alsen gelagert und so weit wie möglich im Straßenbau wiederverwertet werden. Für das Silo kalkuliert Benkendorf mit drei Wochen für den Abriss sowie zwei Wochen zum Aufräumen.

 

So wird es knapp mit dem Termin Ende März, den die Vereinbarung zwischen der Stadt und der Hamburger Projekt GmbH als Alsen-Eigentümerin vorsieht. Allerdings sei diese Frist festgelegt worden, bevor die Itzehoer Politik für einige Verzögerungen gesorgt habe, sagte Ralph Busch. Der CDU-Fraktionschef erklärte wie Kay Plewnia von der Projekt GmbH, dass man nur wegen der guten Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren weitergekommen sei. Das galt es zu betonen, ausdrücklich auch wegen des beginnenden Kommunalwahlkampfes. So war neben dem Ortsvorsitzenden Heinz Köhnke und der stellvertretenden Fraktionschefin Ingrid Reichhelm weitere Parteiprominenz gekommen: Landtagspräsident Martin Kayenburg, als Holcim-Prokurist durch entsprechende Jacke ausgewiesen, Kreisvorsitzender Hans-Jörn Arp und der Bundestagsabgeordnete Dr. Rolf Koschorrek.

Wegen des Vertrauens zur CDU gehe die Projekt GmbH mit dem Abriss in Vorleistung, unterstrichen Plewnia und Busch. Der Kaufvertrag mit der Stadt, der gerade den Feinschliff bekomme, sei da nur noch ein formaler Akt, so Plewnia: "Wir sind uns einig, dass es wir es so wie besprochen umsetzen werden."

Dazu gehört auch die weitere gewerbliche Nutzung auf dem Gelände, das die Stadt nicht kauft. Abhängig vom Wetter soll in den kommenden Wochen das "Futterhaus" neben "Media Markt" hoch gezogen werden. Auch Versorgungsgraben und -leitungen für die geplante TÜV-Station sowie das Gewerbe sollen laut Plewnia in Kürze entstehen. Die Bebauungspläne für die künftige städtische sowie die gewerbliche Fläche werden gemeinsam erarbeitet. Als mögliche Nutzungen nennt der Unternehmer weiterhin Rettungswache, Lkw- und Auto-Waschstraße und eine Biogasanlage.

Über den städtischen Teil will die CDU nach Buschs Worten heute Abend beraten. Er unterstreicht das Bekenntnis zur "Kulturmeile", auf der allerdings Einiges getan werden müsse. Vor allem aber sei esZiel der CDU, dass im kommenden Architektursommer die Studenten um Professor Bernd Kritzmann konkrete Pläne für die Veranstaltungs- und Sportstätten entwickeln. Denn, so Busch: "Wir haben jetzt mal die Chance, etwas zu erstellen, was Hand und Fuß hat und was umgesetzt werden kann."