Stadt ohne Ideen
Zu „Lob für die Entwicklung auf Alsen“, 17. April Es bedarf einiger Richtigstellungen: Herr Krämer (SPD) behauptet, „Planet Alsen“ benötige vier Millionen Euro. Richtig ist: Die Stadt Itzehoe ist im Pachtvertrag zur Erhaltung der Gebäude verpflichtet. Dem ist sie in vertragsverletzender Weise nur minimal nachgekommen. Die Erhaltung der Gebäude ist allein „Planet Alsen“ zu verdanken, der in jahrelanger Kleinarbeit aus eigenen Mitteln – etwa 90 000 Euro – die Gebäude vor dem Verfall bewahrt hat.
Entgegen der SPD-Darstellung liegt der Stadt ein aktuelles Nutzungskonzept des Vereins vor. Es geht weit über den Erhalt der historischen Gebäude hinaus. Es beschreibt detailliert die bisherige und zukünftige Nutzung. Seit Jahren finden im „Planet Alsen“ kulturelle Veranstaltungen statt, die überregionales Presseecho finden. Wir wollen doch Itzehoe überregional attraktiv machen?
Die Stadt hat im Gegensatz zum Verein bisher lediglich Ideen für ihren Teil des Alsen–Geländes gesammelt. Diese Konzepte sind größtenteils schon lange von „Planet Alsen“ veröffentlicht worden. Die Stadt selbst hat noch kein Nutzungs- und Betreiberkonzept verabschiedet. Ich bin persönlich enttäuscht, dass Herr Krämer so schlecht informiert ist über eine wichtige Institution für die Außenwirkung unserer Stadt.
Keine Einmischung
Sollte in Zukunft auf Alsen etwas los sein? Das fragen sich Dieter Krämer und Sönke Doll von der SPD-Fraktion – und sie haben auch gleich eine Idee parat, nämlich: Zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten wie Angebote von Schulen im Gebäude von „Planet Alsen“. Tolle Idee, gibt es aber schon seit Jahren.
Sönke Doll postuliert: Trotz eines langfristigen Mietvertrages „darf sich die Stadt das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen“. Seit wann bestimmt in einem gemeinnützigen Förderverein die Stadt was dort zu passieren hat? Es gibt eine Präambel und ein Nutzungskonzept, das sind die Grundlagen für das Handeln dieses Vereins. Wenn unsere Politiker ein Interesse daran haben „Planet Alsen“ mitzugestalten, dann besteht für sie die Möglichkeit in den Verein einzutreten.
Endlich stehen der Stadt Fördermittel zur Verfügung mit denen sie in die Lage versetzt wird, ihren vertraglichen Verpflichtungen dem Verein gegenüber nachzukommen, schon will die SPD bestimmen, was zu geschehen hat.
Um zu einer Entscheidung zu gelangen, ob und in welchem Umfang die Fördermittel eingesetzt werden, empfehle ich der SPD-Fraktion, das 14-seitige Konzept erst einmal zu lesen. Offensichtlich hat Herr Doll bisher lediglich einen Satz gelesen, dort geht es um die Erhaltung der Gebäude. Dies wird von Herrn Doll als einziger Vereinszweck herausgearbeitet. Das komplette Konzept ist auf der Homepage „Planet Alsen“ veröffentlicht und liegt der Stadt vor.
Ich denke, es gibt nicht viele , die nach dem Bericht verstanden haben, was mit der Entkoppelung des „Treibhaus“-Projektes von „Planet Alsen“ gemeint ist. Es liest sich wie eine Drohung. Tatsache ist: „Planet Alsen“ und das „Treibhaus“ sind gar nicht verkoppelt.
Das, was die SPD-Fraktion mit dem Vereinsgebäude vorhat, mag vielleicht vier Millionen Euro kosten, hat dann aber nichts mit der Förderung von Kunst und Kultur zu tun. Um zum Beispiel den Anforderungen der Veranstaltungsstättenverordnung gerecht zu werden, wird wesentlich weniger Geld benötigt. Das würde den Verein in die Lage versetzen, öffentliche Ausstellungen durchzuführen.
Es bleibt zu hoffen, dass der Rest unseres Stadtrates Fördergelder auch ihrem Zweck zuführt und sich an bestehende Verträge hält.