Der Kernsatz könnte die Klage des Planetariers Dahlkemper sein: „Es hat nie einer von der Politik offen mit uns gesprochen.“ Ein Grundmuster der Politik, wir wissen das alle, und Ursache für schwindendes Vertrauen ihrer Bürger in dieselbe. Nun auch noch der „rege Schriftverkehr“ im Hintergrund – offenbar in rechtlicher Angelegenheit gegen den Verein Planet Alsen. Wenn das alles zutrifft – und lässt man den dürftigen Informationsgehalt der Berichterstattung in den heutigen Itzehoer Nachrichten nachklingen – deutet dies hin auf eine PlaceboDiskussion im Außengewand – dagegen knallhart strategisch ausgerichtet im internen Kern. Soll der Handlungsrahmen von Alsen und Verein beschnitten werden? Allein der Leser erfährt es nicht. Was gedenkt der Bürgermeister, zur konstruktiven Lösung der Causa Alsen ernsthaft beizutragen? Welches Konzept soll greifen? Worin soll der Verein der Stadtpolitik konkret entgegenkommen?
Leider widmen sich auch heute Kommentar und Berichterstattung über die „Unebenheiten auf Planet Alsen“ in 90 + 21 Zeilen nicht wirklich den offenen Fragen zur positiven Gestaltung auf dem Planeten. Hier weiterhin den Duktus der Kanzelrede zu pflegen oder trotzig an möglichen Antworten vorbeizurauschen oder einfach nur durch die Kulturlandschaft Itzehoes zu rumpeln, ist eine Schwäche nicht nur der Stadtpolitik. Seriöse Standortpolitik bekennt sich zu den Stärken der Stadt. Stattdessen viel leeres Gerede bisher, aber keine klaren Gedanken zu Positionen einer modernen Stadtentwicklung. Wie der Verein sich das vorstellt, kann dagegen auf dessen WebSite in allen Einzelheiten nachgelesen werden. Alsens kreatives Potenzial endlich umzusetzen, täte dieser Stadt wirklich gut. Insofern bitte nicht nur „einfach reden“ sondern handeln.
Franca Engel | 23.12.2015 | 18:41 Uhr