Kultur und Visionen: Ein Abend auf Alsen

Alsen hautnah erleben – zum zweiten Mal werden die Ideen von Studenten präsentiert. (4. Juli 2006)

Itzehoe / ipe – Ein Programm von Mode über Dachlatten bis zur Musik, im Mittelpunkt die Visionen von Studenten – bei der zweiten „Planet-Alsen-Nacht“ werden den Donnerstag, 6. Juli, ab 19 Uhr auf dem ehemaligen Werksgelände die Ergebnisse des zweiten „Architektur- und Kultursommers“ präsentiert.


Alsen Night 2006
Rund 50 Studenten mit ihren Professoren von fünf Hochschulen in Hamburg, Kiel, Lübeck und Wismar hatten sich vor einem Monat zur Denkwerkstatt auf Alsen eingefunden. Jetzt zeigen die angehenden Architekten unter ihnen ihre Entwürfe für die geplante „Kulturmeile“ entlang der Bahn, während Wismarer Studenten wieder Ideen für Licht-Design entwickelt haben. Film-Studenten der Fachhochschule Kiel zeigen in einem Kino im Magazin-Gebäude ihre Werke.

Ältere Alsen-Filme sind dagegen in der Schmiede zu sehen, als Hintergrund für die Musik der Bands „Out of Face“ und „Dez“. Zwischendurch sind Modenschauen von Behrens & Haltermann geplant. Diese hätten auch die Studenten entwickelt, sagt Setus Studt vom Verein „planet-alsen“, und zwar gemeinsam mit dem Modehaus, das zudem mit eigens dekorierten Schaufenstern für die Alsen-Nacht wirbt. Studenten übernehmen den Part als Models.

Für einen weiteren Magneten hat der Wolfsburger Künstler Eimo Cremer gesorgt: Aus Dachlatten mit einer Gesamtlänge von drei Kilometern ist ein 30 mal 15 Meter großes Objekt entstanden, das der Künstler selbst „Seh-Landschaft“ nennt. Auf einem Fernseher soll das Werk aus verschiedenen Perspektiven zu bewundern sein. Ab 23 Uhr lässt sich das „Ensemble Vollbeding“ von dem Dachlatten-Objekt zu Experimentalmusik inspirieren.

Das Programm sei nicht kleiner als 2005, sagt Studt. „Nur konzentrierter“, eben auf den Bereich der Kulturmeile. Er erhoffe sich eine ähnliche Besicherresonanz wie im vergangenen Jahr.

Dazu soll auch der neue Internetauftritt des Fördervereins beitragen. Studts Homepage unter www.planet-alsen.de solle weiter für sein Werk da sein, sagt Dirk Jacobs von der Agentur „3Base“. „Aber das Projekt selbst braucht einfach Raum“, sagt er über die Kulturmeile. Deshalb hat er – wie stets für das Vorhaben als „Benefiz-Veranstaltung“ – den neuen Auftritt konzipiert (www.planet-alsen-verein.de), mit Terminen, Fotogalerien, historischen Bildern, Filmen-, Studentenvisionen in 3D-Animation, Presseschau und Künstlerporträts. Vereinsmitglieder sollen selbst an der Seite mitarbeiten, Sponsoren können präsentiert werden – oder sich möglichst informieren, was der Verein braucht.

Mit der Homepage gebe es einen direkten Zugang zu dem Projekt, die Entwicklung, die bundesweit Interesse hervorrufe, werde dargestellt, sagt Studt. „Das Wichtige an dieser Seite ist das Archiv“, unterstreicht Jacobs. „Es ist ja so, dass auf Alsen wirklich etwas passiert. Aber viele wissen nicht was.“

Quelle: Norddeutsche Rundschau vom Dienstag, dem 04. Juli 2006
Autor: (Ipe)