Erste von drei Planungswerkstätten für den städtischen Teil des Areals gut besucht Itzehoe
shz, 30.01.2012
„Wir müssen unmöglich denken, um das Mögliche machbar zu machen.“ Das ist für Carsten Roeder vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt ein wichtiger Ansatz in den Ideenwerkstätten zum Alsen-Gelände, die am Sonnabend im Rathaus-Foyer ihren Auftakt hatten. „Kultur und Freiraum“ lautete die Überschrift, ebenso wie beim Alternativ-Termin am kommenden Mittwoch. Am Sonnabend sind Kinder und Jugendliche gefragt.
Rund fünf Hektar groß ist das städtische Areal auf dem Alsen-Gelände. Es wurde zum Stadtumbaugebiet erklärt, mit Fördergeldern und eigenen Mitteln soll es in den kommenden Jahren entwickelt werden. Schwerpunkte: Sport, Freizeit, Kultur, Veranstaltungen und Angebote für die Jugend mit dem neuen Haus der Jugend an der Spitze. Dabei sollen die Bürger mitarbeiten.
Viele kamen, und Stadtplaner Martin Seebauer aus dem beauftragten Planungsbüro wies sie als Moderator in die Prinzipien ein: „Jeder kommt zu Wort, wir müssen miteinander reden und einander zuhören, es muss Eigenverantwortung getragen und keine wertenden Kommentare abgegeben werden.“ In lockerer Atmosphäre sammelten die Teilnehmer in Kleingruppen Ideen und hefteten sie an Pinnwände. Bei den einen ging es um Gestaltung, Bepflanzung oder Nutzung, die anderen beschäftigten sich mit den Themen Nachbarschaft, Erschließung, Sicherheit, Nachhaltigkeit oder Nutzung des Geländes.
„Es sollte allen Bürgern, ohne Einschränkung, zur Verfügung stehen“, wünschte sich Helmut Radunski (63) aus Hohenlockstedt. Eine ganze Reihe von Vorschlägen hielt Christian Nielsen aus Itzehoe bereit. Der 25-Jährige wünschte sich eine freie Nutzung zu allen Jahreszeiten. „Vielleicht könnte man die Flächen künstlerisch gestalten“, sagte er und schlug zudem Plätze zur sportlichen Betätigung und Probenräume für junge Musiker vor, sehr große Bedeutung habe auch ein Jugendzentrum für Itzehoe. „Wir müssen deshalb darum kämpfen, Optionen auf dem Gelände zu schaffen“, so Nielsen.
Zum Thema Erschließung kamen Vorschläge wie ein Rad- und Fußweg entlang der Bahnlinie, Parkplätze und eine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Bei der Nachhaltigkeit fielen den Teilnehmern Schlagworte wie Erhalt der Gebäude und Graffiti sowie Pflege und Unterhaltung des Geländes ein. Bei der Gestaltung wurde Wert auf einen Spielplatz für Kinder und Senioren sowie einen Trimm-Dich-Pfad gelegt. Alle Vorschläge werden gesammelt und von den Planern in ein Konzept eingearbeitet, das dann vorgestellt wird.
„Die, die heute mit ihren Ideen her gekommen sind, sind genau die Richtigen“, freute sich Roeder. Allerdings müsse man ohne Kontrollen im Kopf an die Sache herangehen: „Wenn man sich immer wieder sagt, dies und jenes sei nicht machbar, kann auch nichts Neues entstehen. Wir verschwenden viel zu viel Zeit, um zu überlegen, was nicht machbar ist.“ Schließlich solle das Gelände jetzt erobert werden. „Deshalb hoffe ich, dass auch junge Menschen in das Projekt mit einsteigen und dran bleiben“, sagte Roeder. Dabei reiche es nicht, nur seine Wünsche zu äußern. Vielmehr solle versucht werden, die Werkstattbesucher so zu begeistern, dass sie auch bei der Umsetzung aktiv werden.
Kristina Mehlert
Weitere Termine: Ideenwerkstatt für Erwachsene am Mittwoch, 1. Februar, 18 bis 21 Uhr, sowie für Kinder und Jugendliche am Sonnabend, 4. Februar, 11 bis 17 Uhr, jeweils im Rathaus-Foyer.