Delegation aus Lapua reserviert Itzehoern für das Jahr 2010 Ausstellungsflächen
Itzehoe/ ax
– Finnland ist nicht nur fortschrittlicher in Sachen Bildung, sondern offenbar auch im Vergleich regionaler Kulturprojekte. Eine ehemalige Munitionsfabrik in Lapua beispielsweise ist seit mehr als einem Jahrzehnt ein mit Leben erfülltes Kulturzentrum mit Bücherei, Kino, Musikinstitut und 15 Läden sowie neuerdings auch einem Kunstmuseum.
Kultur-Austausch (von links):
Setus Studt, Kristina Aatsinki, Ruut Lehto, Kirsi-Maria Tuomisto
und Esa Honkimäki. Foto: Bahlo
Da drängen sich Parallelen zu den soziokulturellen Konzepten auf Alsen förmlich auf. Vor Jahren lernte Esa Honkimäki (56), der Leiter des finnischen Kulturzentrums, bei einem der internationalen Partnerschaftstreffen in Hohenlockstedt Setus Studt vom Verein „planet-alsen“ kennen. Seitdem nutzt Honkimäki seine Besuche in Steinburg stets zu einem Abstecher auf das Alsen-Gelände, um sich dort ein Bild vom Fortschritt der Itzehoer Projekte zu machen.
Dazu brachte er dieses Mal Mitarbeiter und Lehrerinnen mit, denn nun nimmt eine Idee konkrete Formen an. 2010 will das finnische Kulturzentrum seine Jahresausstellung mit Alsen-Exponaten bestücken. „Der Termin ist schon reserviert, jetzt geht es um die inhaltliche Ausgestaltung“, sagt Esa Honkimäki.
Für Setus Studt ist damit der „kulturelle Brückenschlag“ nach Lapua gelungen, wie er vor Jahresfrist mit seinem Gast aus Finnland – damals eher noch nebulös – vereinbart worden war.
In der 14 000 Einwohner zählenden Stadt kommen jährlich 200 000 Besucher in das Kulturzentrum. Die Fabrik war 1923 gebaut worden. Bei einem schweren Unglück 1976 gab es 40 Tote. Daher reagierte die Bevölkerung zögernd, dann immer begeisterter. Bis heute wird das Haus öffentlich gefördert.