Dialog für bessere Jugendarbeit

Vereine und Verbände sollen mit Politik ins Gespräch kommen  (20. März 2007)

Itzehoe / sch – Das Ziel: Jugendliche „aus der Vereinzelung“ heraus in die Vereine der Stadt holen. Denn: „Aus diesem Potential kommen die Leute, von denen wir hoffen, dass sie später für die Gemeinschaft tätig werden“, sagt Setus Studt. Dieses Potential gelte es zu aktivieren – zum Nutzen der Stadt.



„Jugend im Verein 2008 plus“ nennen Dr. Volker Rehder (Itzehoer SV), Berndt Doege (Itzehoer Verkehrsverein), Hans-Joachim Gründel („Unternehmer mit sozialem Engagement“), Bernd Krohn (Schulelternbeiratsvorsitzender Fehrs-Schule) und Setus Studt („planet-alsen“) ihre Initiative. Ein festes Konzept hat das Quintett nicht, will es auch nicht haben. Geplant ist ein „konstruktiver Dialog“ mit denen, die es angeht und die mithelfen können, Ideen zu formulieren.

Das sind die ehrenamtlich Tätigen in den Sport- und Kulturvereinen, bei den Pfadfindern, in konfessionellen Gemeinschaften, bei der DLRG, dem DRK oder dem THW. „Die Verantwortlichen im Ehrenamt wissen ganz genau, was sie drückt und was ihnen auf der Seele liegt“, betont Rehder.

Adressaten dafür sind diejenigen, die für bessere Rahmenbedingungen sorgen können. „Deswegen“, so Rehder, „suchen wir bewusst auch den Dialog mit den politischen Parteien in der Stadt.“ Er sieht das Verhältnis zwischen den Ehrenamtlern in Vereinen und Politik getrübt: „Beide Seiten fühlen sich unverstanden.“ Der „konstruktive Dialog“ solle für mehr Motivation sorgen, sich ehrenamtlich gerade für die Jugend einzusetzen, ergänzt Gründel: „Das Ehrenamt zu stärken, das fordert auch unser Bundespräsident.“

Für diesen Dialog wird es nach Meinung Doeges Zeit: „Draußen hat sich bereits Resignation breit gemacht.“ Erinnerungen an 2002 werden wach, als 2500 Eltern und Vereinsvertreter gegen Entscheidungen der Politiker zum finanziellen Nachteil von Schulen, Kindergärten und Vereinen protestierten. Jetzt suche man den frühzeitigen Dialog. Studt: „Wir wollen nicht erneut demonstrieren.“

Abhilfe schaffen soll eine Veranstaltung am 24. Mai auf dem Alsen-Gelände. Eingeladen sind die Vertreter der Ratsfraktionen – zunächst vor allem zum Zuhören. Vorgesehen ist, dass zuerst die Vertreter der Vereine und Initiativen für 45 Minuten das Wort bekommen und danach die Statements von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, IBF und SPD folgen. Es folgen eine Diskussion und Abschlussworte, die Perspektiven aufzeigen sollen. Krohn wünscht sich „rege Beteiligung aus vielen Organisationen“.

Der frühe Termin solle verhindern, dass der Dialog durch den Ende des Jahres beginnenden Kommunalwahlkampf belastet wird. Gewünscht sei allerdings, dass die Ergebnisse in die Wahlprogramme der Parteien einfließen.

Obwohl alle Initiatoren in Parteien eingebunden sind, sehen sie sich in diesem Fall nicht als Teil dieses Systems. Studt: „Wir sitzen zwar mit anderen in einem Boot, wollen sie aber erst für unsere Initiative gewinnen.“ Und was verbindet die Fünf? Bernd Krohn: „Jeder von uns hat seine persönliche Erfahrung in Vereinen gemacht und sieht, wie wichtig es ist, die Jugend noch mehr als bisher zu stärken.“

Quelle: Norddeutsche Rundschau vom Dienstag, den 20. März 2007