Vom Schandfleck zur künstlerischen Oase

Ehemalige Zementfabrik wird zum „Planet Alsen“ (2. Juni 2007)

Lange Jahre galt das Gelände der ehemaligen Alsen’schen Zementfabrik schlicht und einfach als Schandfleck für Itzehoe: Eine riesige Industriebrache am Ortseingang, flächendeckender Verfall und Ruinen, die allmählich von wild wuchernder Natur zurückerobert wurden. Schon früh entwickelte sich das aufgegebene Werksgelände aber auch zum Freiraum für Künstler aus unterschiedlichsten Bereichen.

 Events auf Alsen Gelände Location für Filmer

Bizarre Kulisse und Freiraum für vielerlei künstlerische Aktivitäten bietet der “Planet Alsen“. Foto: Ruff
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Die Graffiti-Szene entdeckte die riesigen Gebäude als Leinwand für großformatige – und durchaus anspruchsvolle – Werke. Fotografen setzten den Verfall mit ganz eigener Ästhetik in Szene, Musiker und Schauspieler arbeiteten in ungestörter Abgeschiedenheit an Projekten. Dabei erhielt das Alsengelände sogar ein kleines filmisches Denkmal: Der vor kurzem in Los Angeles mit dem „Studenten Oscar“ ausgezeichnete Nachwuchsregisseur Toke Constantin Hebbeln drehte seinen mehrfach prämierten Kurzfilm „Der ewige Tag“ in den Kulissen des ehemaligen Zementwerkes.Fast schon ein Lebenswerk ist das Alsengelände für den Itzehoer Künstler Setus Studt.

Seine über einen Zeitraum von vielen Jahren entstandenen Fotos zeigen Schönheit im Verfall, marode Fabrikhallen werden im richtigen Licht zu sonnendurchfluteten Kathedralen, rostige Details zu abstrakten Kunstwerken. Studt findet in den Ruinen eine ganz eigene Welt – den „Planet Alsen“.

„Planet Alsen“ wurde aber auch zum Synonym für Bestrebungen, zumindest einen Teil des ehemaligen Zementwerkes zu erhalten. Der von Studt ins Leben gerufene Verein gleichen Namens setzt sich für die Einrichtung einer Kulturmeile im alten Fabrikgemäuer ein.

Das Alsengelände wird in diesem Jahr erstmals als Veranstaltungsfläche in die Itzehoer Woche integriert. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Kulisse ist spektakulär, Platz gibt es reichlich und Nachbarn, die sich gestört fühlen könnten, wenig. Als Zugpferd für das „Itzehoer Alsen Rock Open Air“ (IROA) wird am 9. Juni die Kultgruppe „Torfrock“ auf der Bühne stehen, am Tag zuvor geben sich diverse Amateur-Rockbands ein lautstarkes Stelldichein. Direkt im Anschluss an den erstmals organisierten Jugendtag am 10. Juni wird auch das große Finale der Itzehoer Woche „auf Alsen“ stattfinden: Bei einer riesigen Party mit Musik von der rein weiblichen AC/DC-Coverband „Hells Belles“ präsentiert sich Itzehoes ehemaliger Schandfleck als „Alsen-Event-Gelände“.

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•  Info: www.planet-alsen.de; www.itzehoerrockopen-air.de; www.wirfueritzehoe.de