Viele Pläne auf Planet-Alsen

shz 09.12.2010 von Ludger Hinz

Nicht alles konnte umgesetzt werden – doch es soll kulturell bunt und vielfältig weitergehen auf dem Alsengelände. Das wurde während der Hauptversammlung des Vereins „planet-alsen“ deutlich.

Vorstand mit Vereinslogo (von links): Setus Studt, Fritz Reinking, Michael Großmann, Axel Piotrowski, Dirk Jacobs und Gerhard Tanski. Foto: hinz
Vorstand mit Vereinslogo (von links): Setus Studt, Fritz Reinking, Michael Großmann, Axel Piotrowski, Dirk Jacobs und Gerhard Tanski. Foto: hinz

Vorstandsmitglied Setus Studt hat im Frühjahr an einer Ausstellung im Kulturzentrum im finnischen Lapua teilgenommen. Seine Fotos zeigte er in einer ehemaligen Munitionsfabrik mit Theater, Musikschule, Werkstätten, Kino, Bücherei, Restaurant, Foto- und Industriemuseum. „Das wäre ein beeindruckendes Beispiel für die mögliche Zukunft unseres Alsengeländes“, so Studt.

In Lapua produzierten die Gastgeber überdimensionale Plots von Studts Bildern. Davon war Studt so fasziniert, dass er die 15 Motive mit 3,20 Metern Seitenlänge im kommenden Jahr auf „Planet Alsen“ aufbauen will. Die mittlere Ebene des Magazins soll galerietauglich gemacht, das ganze Gelände besser für Veranstaltungen genutzt werden. Der Architektur- und Kultursommer soll, wie berichtet, wieder stattfinden. „Wir sind nach wie vor interessiert an einem Kulturaustausch“, betonte Studt. So könnten Ausstellungen beispielsweise vom Wenzel-Hablik-Museum auf Alsen erweitert werden. Ein Erfolg war das dritte „Störfilm-Festival“ – die vierte Auflage ist für 2011 geplant.

Vorstandsmitglied Gerhard Tanski, tätig am Institut für Pädagogik an der Kieler Chris tian-Albrechts-Universität, stellte ein schulpädagogisches Konzept vor: Schulen sollen in die kulturelle Szene auf Alsen eingebunden werden. „Das Gelände könnte als Plattform für Workshops und Theater dienen“, so Tanski. Wir haben zwölf Informationstafeln aufgestellt, auf denen die Historie erzählt wird.“

Auch für die Nutzung des Schlämmbottichs gebe es weitere Ideen. „Wir hatten Klangkünstler hier, die das Echo ausnutzten, aber er wäre auch für gesundheitliche Klang-Therapie oder musikalische Früherziehung nutzbar.“ Dafür solle ein großer Eingang für Behinderte mit Rampe geschaffen werden.

Fritz Reinking, zuständig für die Finanzen, meldete ein ausgeglichenes Ergebnis für 2009. Um alle Vorhaben mit mehr Fachkenntnis umsetzen zu können, wurden Fachleute in den Vorstand gewählt: Setus Studt, Fritz Reinking, Michael Großmann, Axel Piotrowski und Dirk Jacobs.

Präsentiert wurde auch die neue Startseite der Homepage. Nach der Einführung durch Dirk Jacobs und einer umfangreichen Überarbeitung haben Helmut Schnock und Michael Großmann von der Unem-Filmproduktion die Medien- und Video-Inhalte aktualisiert und sortiert.

In der oberen Etage des Magazins wurde unterdessen von der Projektgruppe des Geländes ein Informationszentrum eingerichtet. Geöffnet: Montag bis Donnerstag, 10 bis 15 Uhr.

Sehr freute sich Studt über ein Grußwort von Bürgermeister Dr. Andreas Koeppen. „Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich die Arbeit des Vereins unterstütze“, hieß es darin. Ein Zeichen habe die Ratsversammlung gesetzt, indem sie 20 000 Euro für die Reparatur undichter Dächer bereit stellte.