Schillernde Visionen für graue Industrie-Brache

Schillernde Visionen für graue Industrie-Brache  (31. März 2006)

Itzehoe / ara – Ihre „Visionen für den PlanetAlsen“ stellen Studenten des Bereiches Architektur der HafenCity Universität Hamburg bis zum Beginn der Sommerferien im Landgereicht aus. Grundlage sind die Ergebnisse des Architektursommers im vergangenen Jahr.

 

Zahlreiche Besucher, darunter auch der Gründungspräsident der HafenCity Universität Hamburg, Professor Steven Spier, kamen zur Ausstellungseröffnung. „Die Studenten präsentieren einen Strauß voller Ideen, die dem Planeten Alsen eine Zukunft gegen könnten“, So Prof. Dr. Bernd Kritzmann.

Dietmar Wullweber vom Verein „Justiz und Kultur im Landgerichtsbezirk“ stellte die historische Bedeutung des Alsen-Geländes für Itzehoe heraus. „1863 hat die Protland-Zementfabrik eröffnet, damals noch mit sechs Arbeitskräften“, so Wullweber. 1911 seien bereits knapp 1200 Mitarbeiter bei Alsen angestellt gewesen, „1982 war dann Schluß“. Aus historischer Sicht lohne es sich, das Gelände zu erhalten.

Die rauchenden Schlote der Zementfabrik seien über viele Jahrzehnte das Wahrzeichen der Stadt gewesen, sagte Rüdiger Blaschke. „Alsen ist das Eingangstor zur Stadt, daher dürften wir es nicht links liegen lassen.“ Die Studenten seien mit ihren Visionen auf dem richtigen Weg. Für solche Planungen brauche man jedoch ein Bekenntnis der Politik. Auch die Eigentümer müsse man für diesen Weg gewinnen.

Man müsse Verbindungen zwischen Kunst, Kultur, Sport und Gewerbe schaffen, forderte Kritzmann: „Alsen ist ein Raum, in dem man vorhandene Dinge einbeziehen kann in Neues.“

Zwölf verschiedene Ansätze sind im Landgericht ausgestellt. Jannis Tegge und Heiko Stahmer zeigten den Besuchern ihre Ideen: Mit Containern könne man kurzfristig Wohnen ermöglichen – ideal für den Architektursommer. Sollte der regelmäßig stattfinden, könnte auch ein Campus entstehen. Themenpfade durch das Areal verbinden die Gebäude, eine Fußgängerbrücke über die Stör verbindet die Innenstadt mit Wellenkamp. Und sogar ein Freilufttheater könnte auf der gut 20 Hektar großen Brache entstehen.

 

Studenten-Arbeit:

Architekturstudenten fünf norddeutscher Hochschulen hatten im Sommer 2005 auf dem Gelände der alten Zementfabrik Ideen zur Nutzung der Industriebrache entwickelt. Mehr als 1000 Besucher wollten die Ergebnisse am Präsentationstag sehen. Der nächste Architektursommer auf Alsen findet im Juni satt.

 

Quelle: Norddeutsche Rundschau vom 31.03.06