Neuer Anlauf für Studenten-Workshop

shz 29.11.2010

Neuer Anlauf für Studenten-Workshop Bernd Kritzmann

Bernd Kritzmann

Fünf Mal waren sie da – und fünf Mal begeistert: Studenten der HafenCity-Universität Hamburg (HCU) und anderer Hochschulen, die am Kultur- und Architektursommer auf Alsen teilnahmen. In diesem Jahr fiel die Veranstaltung nach Irritationen zwischen Organisatoren und Verwaltung aus. Das soll sich wieder ändern.

Wenn es nach ihm gehe, bleibe der Architektursommer auf jeden Fall bestehen, „so lange ich Hochschullehrer bin“, sagte Prof. Dr. Bernd Kritzmann von der HCU im Schul- und Kulturausschuss. Denn das Projekt sei „sehr schön“, Itzehoe sei spannend – und für die Studenten ein ideales Pflaster, um Praxis zu sammeln. „Wir haben Lust, wieder herzukommen.“

Der nächste Workshop ist für Mai 2011 geplant. Die HCU sei dabei, mit weiteren Hochschulen nehme er gerade Kontakt auf. Neben Architekturstudenten sollen auch angehende Stadtplaner, Städtebauer und Ingenieure kommen. Und der Fokus wird nicht mehr nur auf dem Alsen-Gelände liegen.

„Wir haben zwei sehr schöne Themen“, meinte Kritzmann. Zum einen gehe es um die Verbindung von „Planet Alsen“ zur Innenstadt: „Wie kann man das in die Stadt implementieren, so dass es wahrgenommen wird?“ Erste Ideen hat Kritzmann bereits. So könnten Tafeln an ausgewählten Stellen Graffiti-Künstlern, die auch auf Alsen aktiv sind, zur Verfügung gestellt werden. Die Graffiti-Tafeln könnten zudem als Deko-Objekte in Schaufenstern dienen. „So gibt man auch jungen Leuten die Möglichkeit, sich einzubringen.“ Eine Info-Box am Bahnhof sei ebenfalls denkbar. Alsen gehöre zur Geschichte Itzehoes. Um junge Leute an den Ort zu binden, müssten diese spüren können, „wo die Väter und Großväter hart gearbeitet haben“, so Kritzmann.

Das zweite Thema soll sich mit der Innenstadt befassen. Es gebe „strukturelle Probleme“, zum Beispiel Wege ins Nichts, viele Hinterhöfe, wenige Rundwege. Auch das Theater-Umfeld sei verbesserungswürdig, genau wie die Gestaltung der ehemaligen Störschleife. „Eigentlich hat Itzehoe alles, nur in kleiner und kompakter Form“, meinte Kritzmann. Es sei interesssant, dass Außenstehende Itzehoe oft viel schöner fänden als die Itzehoer selbst.

Mindestens 20, vielleicht auch 50 oder 60 Studenten werden teilnehmen, sagte der Professor, der sich eine engere Kooperation mit den Schulen wünscht. Nur einen Haken gebe es: Die Dauer müsse wohl auf ein verlängertes Wochenende zurückgefahren werden. Eine ganze Woche sei „jetzt schwieriger, weil es nach der Schließung der Jugendherberge keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr gibt“. Daran soll es nicht scheitern, waren sich die Ausschussmitglieder einig – die Ideen reichten von der Unterbringung in Familien bis zum Zelten am Schwimmzentrum.

Ein Beschluss fiel nicht. Es wurde jedoch ein Fehlbedarfszuschuss von maximal 5000 Euro in Aussicht gestellt – und das Signal gegeben, dass der Workshop befürwortet wird.