Chance für Itzehoe

Kulturmeile Alsen zwischen Realität und Vision, eine Chance für Itzehoe       (15. Januar 2006)

                                                                        
Weisheit ist eine Voraussetzung um sich den Zauber des Trabanten, in der eigentlichen Mitte unserer Stadt, zu erschließen.Hier schlug einst das Herz der Zementindustrie, verbunden mit seinen Lebensadern, Stör, Bahn und Bundesstraße. Noch heute spürt man hier den Puls der Stadtgeschichte.

Die Fabrikfragmente trotzen gegen die Zeit und lassen beim Besucher innere Bilder über Vergangenheit und Zukunft entstehen. Nach jahrelanger Beobachtung dieser Brache in ihrem Zerfall, zeigt sich ein kreativer Wandlungsprozess. Damit offenbart der Planet-Alsen etwas von seinem Geheimnis und seiner Anziehungskraft. Diese spezifische Gravitation resultiert aus der schöpferischen Unfertigkeit. Dies ist die  Möglichkeit hier ein einzigartiges Kulturzentrum in Schleswig Holstein für Geschichte, Gegenwart und Zukunft zu entwickeln. Eine Symbiose aus Kultur und Gewerbe.


We have a dream. Wie haben einen Traum:

Dass Menschen diesen Raum kreativ nutzen. Schüler und Studenten Kunst- und Sozialprojekte entwickeln. Ein internationaler Austausch stattfindet. Gäste Ausstellungen, Musikkonzerte, Klang-, Licht- und Theaterexperimente, Workshops usw. besuchen. Auf dem Gelände erarbeitete Konzepte, Projekte und Objekte gleich an Ort und Stelle präsentiert werden. Ein pulsierendes Zentrum vernetzt mit den kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Einrichtungen der Stadt, das dabei seine Prägung bewahrt, die seine Anziehung ausmacht. Diesen Traum wollen wir leben.

Realität ist inzwischen, das Hochschulen unterstützt von Fördermitgliedern und Sponsoren an diesem Traum arbeiten. Ein ganzer Stapel an Visionen und Konzepten ist im letzten Jahr während des Architektur- und Kultursommers entstanden. Fast 2000 Menschen haben am 1. Juli die ersten Resultate ,, Visionen” erlebt. Dieses Jahr werden die Ergebnisse einer Vertiefung unterzogen und neu präsentiert. Dazu wird eine Dokumentation in Buchform erstellt.

Zur Zeit verhandelt der Verein Planet-Alsen um die Übernahme des Magazin- und Ateliergebäudes. Hier soll die Keimzelle für die Entwicklung der Kulturmeile entlang der Bahnlinie installiert werden. Die Besitzer sind dem Vorhaben gegenüber aufgeschlossen. Für viele Bürger und ihre politischen Vertreter würde sich ein lang gehegter Wunsch erfüllen. Es wäre ein heilsamer Weg der Stadt, solch ein kulturelles und industriegeschichtliches Zeugnis zu erhalten und mit Hilfe beherzter Bürger zu fördern.

Aus heutiger Sicht ist die Zuschüttung der Störschleife ein Fehler gewesen. Was wird man in 20 Jahren sagen, wenn sich die Stadt für ihren Planeten eingesetzt und ihn auf eine gute Umlaufbahn gebracht hat?

Einen Ausblick gibt die Frankfurter Rundschau bereits am Juni 2004 in einem Artikel über Planet-Alsen„

Goldenes Licht in staubigen Hallen” :
 ,,Unten die braun-graue Stör, hinten die sattgrünen Elbmarschen, vorn das bunte Innenstadttreiben und dazu vielleicht ein Kännchen Kaffee mit einer Schwarzwälder Kirsch? Die Verwandlung der Verladestation an der Störkurve in ein Industriemuseum und Cafe mit Weitblick.”

Ein Modul, das die Hochschule für angewandte Wissenschaften unter der Leitung von Professor Kritzmann, unter anderem, planerisch entwickelt. Aufgabe der Hochschulen ist es, ,,Verständnis für die geheimnisvolle Ästhetik des schlafenden Riesen Alsen zu wecken, damit den Wert dieses bundesweit einzigartigen Kulturensembles für die Stadt zu verdeutlichen, Visionen für neue Nutzungen zu erarbeiten und auf ihre Machbarkeit hin zu untersuchen." Von Alsen aus sollen Impulse ausgehen auch für andere Bereiche der Stadt (Einrichtung eines überregionalen Hochschulzentrum).

15.01.06 setus studt