Hohes Niveau bei Kurzfilm-Fest

Itzehoe SHZ 26.10.2009

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– Verwackelte Kamera, leichte Bewegungsunschärfe: „Das ist nichts, was es nicht schon gegeben hat“, sagte Moderator Peter Hertling auf Alsen. „Die Kunst ist es nur, damit auf immer neue Weise Geschichten zu erzählen.“ Das taten die Macher von sieben Kurzfilmen überzeugend.

In der EWerkstatt des „Planet Alsen“ trafen die Initiatoren mit dem „StörfilmFest“ den Nerv der Zuschauer. Es war die zweite Auflage des Kurzfilmfestivals, und sie war wieder ein Erfolg. Mehr als 80 Filminteressierte versammelten sich in der EWerkstatt, die extra zu einem Kinosaal umfunktioniert worden war. Schon zu Beginn freute sich Mitorganisator Setus Studt vom Verein „planetalsen“: „Es ist sehr gut besucht.“

Moderiert von Filmemacher Peter Hertling, der an der Fachhochschule Kiel lehrt, wurden in einer Gesamtzeit von einer Stunde sieben Kurzfilme aus den unterschiedlichsten Genres gezeigt. „Es sind junge Filme, die gesehen werden müssen“, sagte Hertling und war überzeugt: „Die Regisseure werden ihren Weg zum Film finden.“

Im Programm war alles vertreten – von der Dokumentation und einem LiebesDrama über die Komödie bis hin zum Thriller nebst schwarzem Humor. Der hatte es auch dem Moderator angetan: „Dieser schwarze Humor wirft sogar in einem schwarzen Keller dunkle Schatten.“ Besonders die Abwechslung sorgte für einen unterhaltsamen Abend, die Zuschauer honorierten das: Nach jedem Film gab es ausgiebigen Applaus.

Die Pause wurde versüßt mit Popcorn, das das Marner Kino spendiert hatte. Viel Zeit, sich über das Gesehene zu unterhalten: Gudrun Steinkötter aus Brunsbüttel besuchte das Festival mit ihrem Bruder Wilfried Gerson aus Neufeld. „Gefallen haben mir alle Filme, besonders die lustigen“, sagte sie. „Aber auch, dass sie zum Nachdenken anregen, finde ich gut.“

Die Atmosphäre reizte Stephanie Poensgen aus Itzehoe. „Mir gefällt, dass man hier auch einmal ganz andere Filme zu sehen bekommt als sonst.“ Daniel Jacob aus Hohenaspe studiert in Hamburg Medienkultur und Visuelle Kommunikation. „Die Organisatoren haben gute Filme ausgesucht“, fand er. „Sie spielen auf einem gehobenen Niveau.“

Und Mitorganisator Michael Großmann von der „Unem“-Filmproduktion machte auf die „No Budget“-Finanzierung aufmerksam: „Viele auch bekanntere Schauspieler spielen ohne Gage mit.“ Auf einen weiteren Reiz wies Studt hin: „In lockerer Atmosphäre haben wir FachGespräche mit professionellen Filmschaffenden möglich gemacht.“

Ganz ernst hatte das Festival mit dem Streifen „Alles wegen des Hundes“ begonnen, mit großem Gelächter über die Kurzkomödie „Der Untermieter“ ging es zu Ende. Aber Hertling hatte gewarnt: „Lachen Sie nicht zu laut. Das kann Ihnen auch passieren!“ Eines wird passieren: das nächste „StörfilmFest“. Mitorganisator Dirk Jacobs: „Wir haben schon Anmeldungen für das nächste Jahr.“