Gekümmert / Gestritten (Stadtschreiber)

Gekümmert

Kaputt sind sie schon länger, die Lampen auf dem Weg zu den Vereinsräumen von Planet-Alsen. Aber wie lange noch? Das wollte Vereinsvertreter Berndt Doege im Stadtentwicklungsausschuss von der Stadt wissen – die ist immerhin Eigentümerin und Verpächterin.

Die spontane Reaktion des Vorsitzenden Sönke Doll (SPD) zeigte wieder einmal das herzliche Verhältnis zum Verein: Ob die Lampen überhaupt zum „Dach und Fach“ gehörten, das instand zu halten sei, wollte er wissen. Zur Erinnerung: Der Pachtvertrag wird auf Wunsch der großen Koalition von einem Kölner Anwalt auf die Möglichkeiten zum Ausstieg überprüft, und das seit gut einem Jahr. Vom Zeitansatz her hätte man auch gleich zum Verfassungsgericht gehen können. Immerhin, Bürgermeister Andreas Koeppen informierte, dass das Gebäudemanagement aufnehme, was auf Alsen zu tun sei – und damit meinte er auch die Lampen. Das sind gleich zwei gute Nachrichten. Erstens: Bürgermeister und große Koalition sind offenbar doch nicht immer einer Meinung, ein Fest für jeden Demokratie-Fan. Und zweitens: Wenn es selbst beim Thema Alsen noch Menschen gibt, die auf Kooperation setzen, dann gibt es noch Hoffnung für diese Stadt.

 

Gestritten

Harte Worte in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses. Es ging um die mögliche Attraktivierung des Schwimmzentrums für über zehn Millionen Euro, wie sie etwa der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Sönke Doll, befürwortet. Der musste sich einige Einwände, etwa von der UWI und den Grünen anhören, die befürchten, dass die Aufnahme eines millionenschweren Kredites durch die Stadtwerke die Stadt bei anderen geplanten Investitionen einengen könnten. Doll reagierte emotional: „Ich warne davor, dass die Ratsversammlung immer mehr weiß als der Aufsichtsrat.“ Der habe sich lange und intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, eine renommierte Unternehmensberatung zu Rate gezogen und dann eine Entscheidung getroffen. „Und die Mitglieder des Aufsichtsrats haften im Gegensatz zu denen der Ratsversammlung persönlich.“ Deren Mitglieder könnten „jeden Blödsinn verzapfen, ohne dass es Konsequenzen hat“. Harter Stoff für die anwesenden Lokalpolitiker. „Ein bisschen mehr Respekt“, forderte denn der Grüne KarlHeinz Zander von Doll, der auch SPDFraktionsvorsitzender ist. „Wir sind der Souverän, die gewählten Vertreter des Volkes.“ Und da müssten Fragen schließlich erlaubt sein. Auch Jörn Michaelsen (FDP) wollte etwas klar stellen: „Ich hoffe, dass wir alle immer gute Entscheidungen für die Stadt treffen.“