in der Volks und Raiffeisenbank Breite Straße 7
5. Kultur und Architektursommer 2009 Planet Alsen Itzehoe
Studierende der Hafencity Universität Hamburg präsentieren Ihre Stehgreifentwürfe
Neugestaltung des Viertels: "Breite Straße – Berliner Platz – Stiftstraße"
Studenten entwickeln Konzepte für Breite Straße: Nachverdichtung der Innenstadt als zentraler Punkt
Itzehoe SHZ vom 11.01.2010
Es sind die „Sorgenkinder“ der Volksbank Raiffeisenbank: die Grundstücke an der Breiten Straße 23 bis 29. „Wir wissen nicht, was damit passiert“, sagt Volksbank-Vorstand Stephan Schack. Die Gebäude sind alt, eines musste jüngst abgerissen werden. Dennoch liegt der Bereich der Volksbank am Herzen. „Weil wir Nachbarn sind – und weil wir Eigentümer sind“, so Schack. „Wir wollen beweisen: Wir sind nicht nur diejenigen, die abreißen, sondern wir machen auch was.“ Es „muss dort etwas passieren“.
Diskutieren die Entwürfe: Prof. Dr. Bernd Kritzmann (re.) und Student Vasileios Lagaris.
Foto: Götz
Aber was? Darüber machten sich im Rahmen des Kultur- und Architektursommers auf Alsen Studenten der Hafencity-Universität Hamburg Gedanken. In einer Stegreif-Aufgabe entwickelten sie Konzepte für das Viertel Breite Straße/Berliner Platz/Stiftstraße. Die Ergebnisse werden jetzt in der Volksbank-Hauptstelle präsentiert.
Eigentlich habe Itzehoe eine sehr schöne Fußgängerzone, erklärte Prof. Dr. Bernd Kritzmann. „Aber es fehlt etwas.“ Abseits der Hauptachse gebe es Brüche und lückenhafte Strukturen. Diese Flächen, die jetzigen Hinterbereiche zwischen Breite Straße und Stiftstraße, gelte es wieder aufzunehmen und einzubeziehen.
Ein wesentlicher Punkt sei dabei das Wohnen. „Die Innenstadt hat zu wenig Wohnraum“, so Kritzmann. Es müsse eine Nachverdichtung geben. „Nicht nach außen gehen, sondern auch nach innen denken“, nannte Kritzmann das Motto. „Wir brauchen Menschen in der Stadt, damit die Stadt attraktiver wird.“ Dadurch entstehe auch neue Kaufkraft. Denkbar seien dabei alle Wohnformen, besonders aber auch alten- und behindertengerechtes Wohnen sowie Mehrgenerationen-Häuser.
Alle Entwürfe greifen diesen Aspekt auf. Die Pläne der Studenten zeigen moderne Gebäude, die im Erdgeschoss Geschäfte, Kneipen und Restaurants beherbergen und in den Obergeschossen Wohnraum vorhalten – mit Dachterrassen und „Licht aus allen Himmelsrichtungen“. In der Mitte soll ein Platz entstehen, „wo sich die Menschen aufhalten können“. Auch der Durchgang zwischen Breite Straße und Stiftstraße soll eine größere Bedeutung erhalten. „Er soll ein neues Milieu erzeugen – und neues Leben“. Wie „ein kleines Dorf im Zentrum der Innenstadt“ solle der ganze Bereich werden.
Stephan Schack kann sich mit den „spannenden Ideen“ durchaus anfreunden. Es gebe „jedes Quartal“ ernstzunehmende Gespräche mit Investoren. Doch großes Manko sei der Hertie-Leerstand. „Sonst wäre das ein Filet-Grundstück.“ Seniorengerechte Wohnungen dort „sind schon vergeben, ohne dass es sie gibt“. Und eines Tages, hofft er, werde die Breite Straße durch solche Konzepte vielleicht sogar „zur 1a-Lage“.Katrin Götz