Eindrucksvolle Relikte aus Ziegeln und Beton

Im rohstoffarmen Holstein löste ein großes Kreidevorkommen Mitte des 19. Jahrhundert einen Boom aus: In Lägerdorf und in Itzehoe entstanden große Zementfabriken. Bis heute stellt die Holcim AG in Lägerdorf Zement her. Die 1972 aus mehreren Werken gebildete Vorgängerfirma hatte ihre Produktion damals dort konzentriert – und das Alsen-Werk in Itzehoe 1982 stillgelegt. Seit 1863 hatte Alsen an der Stör und neben der Bahnlinie nach Hamburg Zement produziert: Die in großen Mengen benötigte Kreide kam per Bahn oder per Schiff aus Lägerdorf, der Ton aus der Region. Auch die für die Öfen notwendige Kohle erreichte Itzehoe auf dem Wasserweg.

Von dieser gewaltigen Industrieanlage gibt es nur noch vier Gebäude sowie einige Ruinen. Das Magazin mit Hallen auf drei Geschossen ist der größte Bau. Eindrucksvoll sind ein 70 Meter hoher Schornstein und ein Betonbottich mit 32 Metern Durchmesser: In diesem Rührwerk wurden einst die Rohstoffe mit Wasser homogenisiert. Seit vielen Jahren nutzt der Verein „Planet Alsen“ die Industrierelikte als experimentellen Freiraum für Film, Architektur und Kunst. Überregional bekannt sind unter anderem die hier seit den 1980er Jahren entstandenen Graffitis.

Ort:
Otto-F.-Alsen-Straße, 25524 Itzehoe

Informationen:
www.planet-alsen.de

Kontakt:
Planet-Alsen e.V.
c/o Setus Studt
Waldstraße 44
25524 Itzehoe

Tel. 0 48 21 / 81 91

– [20150801_Itzehoe_018_klein.jpg] Das dreigeschossige Magazin und der Schlämmbottich (rechts) gehören zu den großen Relikten der 1982 stillgelegten Alsen-Zementfabrik in Itzehoe.  (Foto: Sven Bardua)

Typ: Reste einer Zementfabrik
Gründung: 1863
Baujahr: 1956 (Magazin), ??? (Schlämmbottich), ??? (Schornstein)
Stilllegung: 1982
Produktion: Zement