Alsen wird supergrün

Irgendetwas muss passieren. Das Land wartet auf eine Entscheidung der Stadt, was sie mit ihren fünf Hektar auf dem Alsen-Gelände anfangen will. Bis zum 31. Juli muss sie fallen. Jetzt schlägt die Verwaltung eine Lösung vor: „Mit geringstmöglichem Aufwand“ soll ein Grünzug hergestellt werden, zu dem eine „leistungsfähige Fuß- und Radwegeverbindung“ gehört. Zudem soll untersucht werden, ob aus dem ehemaligen Trafo-Gebäude eine Veranstaltungsstätte werden kann.

So lautet der Beschlussvorschlag für den Stadtentwicklungsausschuss, der am kommenden Dienstag tagt. Dessen Empfehlung muss dann noch von der Ratsversammlung am 14. Juli abgesegnet werden, bevor das Ergebnis nach Kiel gemeldet wird. Denn seit dem Bürgerentscheid aus dem Jahr 2013, der das Treibhaus auf Alsen verhinderte, herrscht Stillstand. Nun will das Innenministerium wissen, wie sich die Stadt die Zukunft des Geländes vorstellt. Dieses ist Stadtumbaugebiet, erhebliche Fördermittel sind geflossen.
Diese müssten sehr wahrscheinlich zurückgezahlt werden, wenn die Stadt ihre Fläche zum Gewerbegebiet macht. Ob dieses überhaupt wirtschaftlich vermarktet werden könnte, bezweifelt die Verwaltung in ihrer Vorlage und rechnet mit Restkosten von 1,6 Millionen Euro. Und wenn die Vermarktung nicht gelinge, bliebe die unattraktive Brache erhalten. Deshalb rät das Rathaus davon ab.
Das zweite Szenario ist der „Alsen-Grünzug“. Bausteine wären dabei der Abriss der für das Treibhaus vorgesehenen Gebäude entlang der Bahn, eine mit geringen Investitionen hergerichtete öffentliche Grünfläche und ein Fuß- und Radweg abseits der Straßen. Damit werde einerseits das Ziel angestrebt, Wellenkamp besser an das Zentrum anzubinden, andererseits werde der „städtebauliche Missstand samt negativer Außenwirkung abschließend beseitigt“. Die Gebäude, die der Verein Planet-Alsen nutzt, sind nicht einbezogen, weil die Vertragszwistigkeiten nach wie vor nicht geklärt sind. Geschehe dies, könnten sie integriert werden. Zudem soll untersucht werden, ob es machbar ist, das Trafo-Haus in der Nähe der Bahnbrücke zur Veranstaltungsstätte zu machen, inklusive einer beispielsweise für Konzerte nutzbaren Freifläche vor dem Gebäude.
Die Stadt kalkuliert für diese Lösung mit Ausgaben von rund einer Million Euro, Fördermittel sind nicht ausgeschlossen. Daher wird die Grünzug-Variante empfohlen: „Dies bedeutet eine deutliche Steigerung der Stadtqualität bei im Vergleich überschaubaren Kosten.“
Lars Peter Ehrich