Alsen: Rustikal und nicht zu schick

Ambiente soll erhalten werden / Studenten-Entwürfe im Herbst Thema im LenkungsausschussItzehoe SHZ 18.07.08/lpe

– Was könnte auf Alsen entstehen? Der Schul- und Kulturausschuss und seine Zuhörer bekamen die Ergebnisse des jüngsten Architektursommers komprimiert serviert – alles nur Ansätze, wie Professor Dr. Bernd Kritzmann von der HafenCity-Universität Hamburg mehrfach betonte.


Überblick: Professor Dr. Bernd Kritzmann zeigt die Entwürfe.

Über allem steht: Die Lösungen für die fünf Hektar, die die Stadt gekauft hat, müssten wirtschaftlich vertretbar sein. Und sie sollten „an das Vorhandene andocken“ – nicht zu schick, nicht „aalglatt“ soll das neue Alsen aussehen, so Kritzmann. „Es braucht eine gewisse Rustikalität.“ Die Gebäude und Räume sollten deshalb in ihrer einfachen Form belassen werden.

In drei Arbeitsgruppen hatten sich die Studenten mit dem Gelände beschäftigt: Magazin und Schlosserei, Schmiede, Labor und Außenbereich sowie die Freifläche inklusive abgerissenem Störsilo und dem angrenzenden „Jesushaus“. Während die Veranstaltungsfläche in Grundzügen vorhanden ist, ist eine Sportfläche im Sinne eines Stadions nach Meinung des Professors zu aufwändig: Dafür müsste der Boden tief ausgehoben und neu aufgebaut werden. Eine Variante für Musikveranstaltungen könne es sein, die Bodenplatte des abgebrochenen Silos auf dem Deich als Bühne zu nutzen. Neben Übungsräumen in den Siloresten im Deich wurden ein Café auf dem Deich und eine bewegliche Plattform als Zugang zur Stör vorgeschlagen.

Für die anderen Gebäude sehen die Studenten eine Nutzung mit Veranstaltungen, Ausstellungen, Gastronomie, Werkstätten oder auch Wohnungen, zum Beispiel für Künstler vor – immer mit möglichst wenig baulichem Aufwand. Das Magazin, das der Verein „planet-alsen“ schon nutzt, solle sein freies Ambiente behalten, so Kritzmann. Treppenhäuser und Aufzüge sollen die Sicherheitsbedenken beheben. Ein Sanitärbereich ist hier wie anderswo eher als kleines separates Gebäude vorgesehen. Und schließlich der Schlämmbottich: Die meisten Studenten ließen ihn, wie er ist. Eine Gruppe schlug vor, ein Fächerdach aus Membranen zu installieren.

All das soll nach den Worten des Professors im September in der Alsen-Lenkungsgruppe besprochen werden, um eine Linie zu finden. Die nächsten Schritte: Kostenschätzung, gerade auch für die Erschließung mit Wegen; eine Schadensanalyse mit Antworten auf die Frage, was zur Sicherung der Gebäude getan werden muss; dann erst kämen die Nutzungskonzepte, sagte Kritzmann. Ziel des Architektursommers 2009 sei ein Gesamtkonzept. Für die vielen Aufgaben werde es eine Staffelung geben, betonte der Professor: „Wir werden es ja nicht alles auf einmal machen.“

[] Die Studenten-Entwürfe können im Magazin auf Alsen besichtigt werden: Montag bis Donnerstag 10 bis 15, Freitag 10 bis 12 Uhr.