shz, 05.07.2012
Jetzt ist alles weg: Mit der alten Schlämmerei sind auf Alsen auch die letzten Ruinen gefallen. „Nur die Fundamente und die Sohle müssen noch weg“, sagt Volker Benkendorf, Geschäftsführer der Firma Wilko Wagner, die mit dem Abriss betraut ist. Auf einem Teil des Geländes müsse auch noch die Flächenbefestigung herausgerissen werden, so Benkendorf. Dabei deutet er auf das Areal, wo derzeit Bagger, Hydraulikhammer und Brechanlagen am Werk sind.
Letztere zerkleinern knackend und knirschend geschätzte 20 000 Tonnen Beton und erzeugen damit neben einer gewaltigen Menge Staub vor allem Recycling–Material, das im Straßenbau und für die neue Flächenbefestigung auf dem Alsen–Gelände verwendet werden kann. Derzeit laufe alles nach Plan, sagt Benkendorf. In vier bis sechs Wochen kehrt vorübergehend Ruhe ein – dann seien die Abrissarbeiten beendet.
„Viel ist nicht mehr da“, bestätigt Jens Förster Geschäftsführer der Hamburger Projekt GmbH, die alleine für die Säuberung des Geländes rund eine Million Euro investiert. Und wie geht es auf den Gewerbeflächen neben dem städtischen Areal weiter? „Schritt für Schritt“, sagt Förster. Den ersten Schritt macht dabei das Jobcenter. Wenn auch etwas später als ursprünglich geplant. „Wir haben eine Verzögerung, weil es im Baugenehmigungsverfahren eine Verzögerung gegeben hat“, bestätigt Tobias Rückerl, Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenters. Doch nun haben die Gründungsarbeiten begonnen. Rund zwei Wochen sollen sie dauern, auf eine mehrwöchige Setzungsphase folgt dann der Aufbau. „Unser Jobcenter liegt quasi fertig produziert schon in der Fabrik“, so Rückerl. Es werde errichtet wie ein Fertighaus, und das geht dann schnell: „Mit dem Sicherheitspuffer, den wir eingebaut haben, haben wir vereinbart: Einzug am ersten November.“
Doch auch sonst soll sich noch vieles auf dem Gelände tun. Es gibt einen Bauantrag für eine Waschstraße, Pläne für eine Filiale der Sparkasse Westholstein, auch eine Umsiedlung des TÜV ist im Gespräch. Weitere Gewerbetreibende und ein Handwerksbetrieb sind ebenfalls mit der Projekt GmbH in Kontakt. „Es läuft vieles, aber es gibt noch nichts Handfestes, was man abschließend verkünden kann“, sagt Förster. Er ist mit dem Fortschritt auf dem Gelände zufrieden. „Man kann nicht traurig sein“, sagt er. „Man wünscht sich natürlich immer mehr, aber das muss sich alles auch entwickeln.“ Und je öfter „die Leute sehen, dass sich was verändert“, desto häufiger kämen auch neue Interessenten auf ihn und seinen Kollegen Kay Plewnia zu.