3. Architektursommer: Start für Ideenschmiede

Studenten entwickeln Konzepte für städtebauliche Schwachstellen in Itzehoe.
Itzehoe   (9. Mai 2007)

– Mit Kameras, Block und Stift und mit wachem Blick erkunden in dieser Woche 30 Studenten aus Hamburg, Kiel und Lübeck die Stadt. Ziele ihrer Exkursionen sind das Alsen-Gelände, die ehemalige Wäscherei Welcker, das Inefa-Areal und das Theaterumfeld. Aktuelle Fotos hier

 

 

Hochschüler arbeiten eine Woche lang in den Vereinsräumen von „Planet Alsen“.
Foto: I. Schwichtenberg.

Es sind städtebauliche Entwicklungsprojekte, beschrieben im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK). Die Sanierungsobjekte bieten die Grundlagen für den Workshop im Rahmen des dritten Architektur- und Kultursommers auf dem Alsen-Gelände. In den Vereinsräumen von „Planet Alsen“ stehen die Zeichentische, an denen die Studenten ihre Ideen zu Papier bringen, dahinter Zelte, in denen einige der jungen Leute übernachten. In den nächsten Monaten werden Zeichnungen und Baumodelle entstehen. Erste Ergebnisse werden am 7. Juli in Itzehoe präsentiert. Im Herbst soll es dann wieder eine größere Ausstellung geben. 

Beteiligt sind die Architekturstudenten der HafenCity Universität Hamburg und der Fachhochschule Lübeck sowie Pädagogikstudenten der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Die Kieler werden auf Alsen zwei Filme zu den Themen Promotion und Graffiti drehen.

Gestern hieß Bürgermeister Rüdiger Blaschke die ersten auf Alsen eingetroffenen Studenten und Dozenten willkommen. Er begrüßte den Workshop der angehenden Architekten, von dem Itzehoe viele Anregungen für die Zukunft mitnehmen könne: „Es ist wichtig, dass wir immer wieder neue Gedanken in die Stadt hinein bekommen.“

Er räumte aber auch ein, dass die Realisierung der Ideen von der Machbarkeit, der Bereitschaft der Politik und Investoren und nicht zuletzt von der Finanzierbarkeit abhingen. Für Alsen sieht das ISEK für die Zukunft vor allem Sportstätten, Gebäude für Veranstaltungen und Kultur vor. Eine Orientierung der Studenten an diesen Zielvorgaben wäre daher wünschenswert.
„Wir wollen Diskussionsbeiträge liefern“, erklärte Prof. Dr. Bernd Kritzmann, HafenCity Universität Hamburg. Er nannte als Beispiel auch das Umfeld des theater itzehoe. „Das Theater ist toll, nur schade, dass es auf einem Hinerhof steht.“
Er freue sich, dass die Stadt dem Architektur- und Kultursommer auf Alsen einen Freiraum biete, um hier zu arbeiten. Er haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass auch die Itzehoer dies als Bereicherung betrachten.

Setus Studt, Sprecher des Vereins „Planet Alsen“ und Mitorganisator des Architektur- und Kultursommers, erklärte, dass Itzehoe mit der Sommerakadamie jetzt schon im dritten Jahr ein temporärer Hochschulort sei. Mit dem Projekt wollten die Initiatoren eine städtebauliche Vorleistung für die Stadt erbringen. „Wir hoffen auf weitere Unterstützung von der Politik.“
INGRID SCHWICHTENBERG
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