Temporäre Kinowelt: Kurzfilmfestival auf Alsen (HIRSE)
Dank eines kleinen Bedienungsfehlers bekamen die Besucher des Kurzfilm–Festivals beim Verein Planet Alsen mehr zu sehen und zu lachen als ursprünglich geplant. Regisseurin Martina Fluck erläuterte noch kurz die anspruchsvolle Aufgabenstellung der Media School Hamburg an die dort Studierenden für deren ersten Übungsfilm: „Fünf Minuten Laufzeit, keine Dialoge und Schwarzweiß.“ Dann vertat sich die Festival–Moderatorin und startete statt des angekündigten Streifens „Stiller Löwe“ das Fünf–Minuten–Drama „Ketten der Liebe“ um einen gescheiterten Selbstmord, der – zum Totlachen – das Publikum zu wahren Lachsalven hinriss.
Neun Filme also statt acht wurden in diesem Jahr in der E–Werkstatt des Vereins gezeigt. Wettbewerbs–Filme, die sonst niemand zu sehen bekommt. Die seltene, aber mittlerweile zur Tradition gewordene Gelegenheit, ist der Freundschaft des Regisseurs Peter Haertling mit Setus Studt vom Verein Planet Alsen zu verdanken. Sie verabredeten vor sieben Jahren, eine Auswahl des im Rahmen des Dithmarscher Kunstgriffs veranstalteten Filmfestivals anschließend nochmals in Itzehoe zu zeigen. Haertling gab die Festival–Leitung an Martina Fluck weiter, die Tradition aber blieb.
Einmal jährlich bereichert seither Popcorn–Duft die Atmosphäre des Alsen–Planeten. Zwar kamen mit knapp 80 etwas weniger Zuschauer als beim letzten Mal in die temporäre Kinowelt. Sie erlebten jedoch die gesamte Bandbreite der Gefühle, die Könner per Leinwand auszulösen vermögen. So flossen beim Debüt–Kurzfilm des Münchners Martin–Christoph Bode „Eine gute Geschichte“ gar Tränen der Rührung. Diese wichen jedoch spätestens beim Zeichentrickfilm „Strip Tease“ um eines Tigers verschwundene Streifen Tränen des Lachens.
Während Setus Studt nach großem Applaus schon für das nächste Jahr einlud, fasste Fluck das Festival–Flair zusammen: „Das Schöne ist, dass man den Enthusiasmus der Filmschaffenden spürt.“